Dumm gelaufen …

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Seit Anfang April trägt Doc nun bei unseren täglichen Ausflügen seinen Sattel mit spazieren. Da er hiermit, auch nach der langen Zeit ohne "Balast" auf seinem Rücken, keinerlei Probleme zeigt, habe ich vor einigen Tagen angefangen, ihm auch die Trense anzulegen, und wir gehen nun in dieser Montur Spazieren. Beruhigungsmittel brauchen wir auch keine mehr! Dies hatte sich nach ca. 2-3 Wochen täglichem Spazieren gehen endgültig erledigt. Wohl auch daher, weil er jetzt mittlerweile jeden Tag auf seinem Paddock ist. Beim heutigen Spaziergang hatte ich dann ein derart gutes Bauchgefühl, sodass ich es gewagt habe, auf den letzten Metern zum Stall aufzusitzen. Das lief auch alles gut die nächsten 200-300m.Ich hielt ihn an, und wollte absteigen, da wir nun in die Allee einbogen, und hier der Weg ein wenig abschüssig ist. Tja, kaum war ich aus den Bügeln, bockte Doc einmal richtig hoch, sodass ich vor dem Sattelhorn auf seinen Widerrist geworfen wurde. Welche Chance hat man da noch, wenn das Pony nicht stehen bleibt? Ich zumindest hatte keine, und traf recht unsanft auf der Asphaltstrasse auf. 🙁 Ich sah Doc nur noch die Strasse hinab galoppieren, und rief ihm kurz nach. Dann wurde ich aber auch schon bewußtlos. Keine Ahnung, wie lange ich da lag. Als ich wieder zu mir kam, wollte ich aufstehen, aber ein starker Schmerz in meinem Rücken erlaubte mir das nicht. Der Fahrer eines herankommenden Autos hielt an, und hiefte mich in seinen Wagen. Ich fragte nur, ob er nicht ein braunes Pferd gesehen habe. Er verneinte dies, und wollte mich zum Stall fahren. Kurz nach der Allee sah ich da aber meinen kleinen Buben stehen. Ich stieg aus, und ging zu Doc um ihn mit zu nehmen. Den Fahrer bat ich darum im Stall Bescheid zu geben, dass mir bitte jemand helfen kommen soll, den die Schmerzen waren wirklich eklig. Das Atmen fiel mir schwer, und auf dem linken Auge sah ich nur noch sehr verschwommen. Hilfe kam schnell, und diese führte Doc die Strasse hinunter, sattelte ihn ab, und brachte ihn in seine Box. Frauchen wurde anderweitig gepflegt: mein Hinterkopf wurde gekühlt, an dem sich schon eine Beule zeigte, und ich versuchte mich auf einen Stuhl zu setzen - mehr schlecht als recht. Nach 45 Minuten kam dann auch endlich mein Vater an, welcher informiert worden war, mich abzuholen. Meine Sehkraft hatte sich wieder gebessert, dennoch fuhren wir in die Klinik. Mit sowas sollte man schließlich nicht spaßen. Ende vom Lied: ich musste zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben; für den Fall, dass sich ein Blutgerinnsel bildet. Dem war aber nicht so. Ich hatte eine schwere Gehirnerschütterung und eine geprellte Brustwirbelsäule davongetragen. Nach zwei weiteren Tagen stellte sich heraus, dass ich mir eine Rippe geprellt oder angebrochen habe. So genau kann man das bei Rippen nicht feststellen meinten die Ärzte. Ich bin nur froh, dass sie zwei Freundinnen jetzt um Doc kümmern. Mit dem Spazieren laufen ist es jetzt erstmal vorbei. Schließlich kann ich mich kaum rühren. Aber was soll´s - Unkraut vergeht nicht! 😉

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