Kamikaze Doc

Reha-Klinik, Reha-ZeitKommentar schreiben
Heute war mein vorerst letzter Besuch bei Doc in der Reha-Klinik. Nächste Woche kann ich ihn dann endlich wieder nach Hause holen. Bepackt mit Sattel, Trense und Konsorten kam ich im Reha-Zentrum an, denn heute sollte ich anfangen ihn im Schritt zu reiten. Ich habe mich ja jetzt mittlerweile schon zwei Wochen davor gedrückt, da ich den Zeitpunkt für verfrüht hielt. Aber Dr. Baumann meinte, dass Doc nun endlich wieder eine Aufgabe bräuchte, und ich ja sonst auch nicht weiterkomme mit ihm. Wo er recht hat, hat er recht. Nunja. Geputzt war der Kleine schnell, und ich war heilfroh, dass der Sattel noch so gut paßt. Zunächst sollte ich Doc eine viertel Stunde im Schritt in der Halle führen, und dann könnte ich 5 Minuten im Schritt reiten. Anfangs verhielt sich Doc äußerst vorbildlich. Obwohl er die Halle nicht kannte, war er ausgesprochen brav. Nach der Aufwärmphase vergaß er allerdings sein gutes Benehmen. Immer wieder ist er losgesprungen, und hat gebockt. Aber es hielt sich noch im Rahmen. Nach ca. 10 Minuten kam dann ein Riesensatz und Doc stand auf drei Beinen. Das kaputte Bein zog er bis unter den Bauch, und als er versuchte aufzufußen, zog er es vor Schmerzen wieder nach oben. Ich dachte, dass es jetzt endgültig um ihn geschehen ist, das Bindegewebe diese Belastung nicht tragen konnte, und sich der Bruch nun verschoben hat. Nach weiteren 2 Minuten fußte er wieder auf, und wir beide verließen die Halle in Richtung Stallgebäude. Ich wollte Doc wieder in die Box bringen, da ich bereits das Schlimmste vermutete. Dr. Baumann kam mir schon entgegen, und fragte, weshalb ich schon wieder da sei. Ich erzählte ihm kurz die Story, und trabte dem Tierarzt anschließend Doc vor. Es war nichts mehr zu sehen. Gott-sei-Dank!!! Dr. Baumann spritzte Doc eine Sedierung, und ich sollte wieder in die Halle gehen, und ihn 5 Minuten auf jeder Hand im Schritt reiten. Gesagt, getan. Trotz der Sedierung versuchte Doc gleich mal ein vorbei kommendes Pferd in den Hintern zu beißen. Frechdachs! Aber wenigstens verlief das Reiten dann ohne weitere Zwischenfälle. Er ging schön an die Hand, obwohl ich lediglich mit Wassertrense ritt. Am Ende unserer "Übung" richtete ich ihn rückwärts - seine Lieblingsaufgabe. Ohne Zügelkontakt ging er fleissig, und auf gerader Linie. Ganz stolz stand er dann da, und drehte den Kopf zu mir. "Siehste Frauchen. Ich weiß noch alles." 😉 Kleiner Schelm. Mußte er mir jetzt so einen Schrecken einjagen?! Ich habe mich dann noch zu ihm in die Box gesetzt. Leider mußte er ja noch eine ganze Weile angebunden darin stehen, bis die Sedierung ihre Wirkung verlor. Aber von wegen Schmusen. Nix da! Ich bin ein Macho! Typisch mein Pony dachte ich mir. Kaum gehts dir besser, schon hast du nur noch Unsinn im Kopf. Mei, bin ich froh, wenn er endlich wieder da ist. 🙂

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