Herber Rückschlag

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So ein Mist!!! Doc hat mich heute eiskalt erwischt, und mich böse in den Sand gesetzt! 🙁 Wie es so weit kommen konnte? - Unfähigkeit bzw. Panik des Reiters ... Aber nun zum Anfang: Da ich ab 01.04. eine neue interessante Arbeitsstelle antreten wollte, dachte ich mir, dass wir die letzten zwei Tage noch nutzen, und ich morgens - wenn es im Stall noch nicht so voll ist - unser Training weiter vorantreibe. Gedacht - getan. Wir hatten die Halle sogar ganz für uns alleine. Zunächst lief auch alles recht gut. Allerdings hat Doc vor einiger Zeit damit begonnen im Trab so komische Hüpfer zu an den Tag zu legen. Man kam sich vor wie auf einem Schaukelpferd. Permanent ist er nach einiger Zeit des braven Trabens immerzu mit der Vorhand hoch gegangen; nicht gestiegen, aber es fühlt sich ein wenig so an. Als ich ihn dann heute vermehrt vorwärts getrieben habe, ist er angaloppiert. Ganz brav und ruhig zwar, aber dies war nicht angedacht von mir. Er lies sich weder durchparieren noch lenken und ist Runde um Runde in der Halle galoppiert. Und was hab ich gemacht??? - Garnichts. Das war ja das Schlimme! Ich saß da oben auf dem Pferd wie ein Trottel. Die Angst überkam mich, und das Einzige was ich tat war beruhigend auf mein Pferd einzusprechen, und ihm zu sagen, dass er das bitte lassen soll, weil ich Angst habe. *vorstirnklatsch Ende vom Lied: ich stellte ihn dann endlich irgendwann nach links und trieb ihn mit dem äusseren Schenkel auf eine Volte, bis er stehen blieb. Seine Nase berührte schon meine Stiefelspitze. Kaum dass er stand und ich aufatmen konnte, raste er wie von der Tarantel gestochen, über die rechte Schulter los, in Richtung Hallenausgang. Sein Kopf blieb nach links gestellt, und mein rechter Schenkel vermehrt am Pferd. Als er aber dann einen Stop mit anschließender aprupter Drehung nach links hinlegte, schoß ich über seine Schulter hinweg gegen die Bande. Gott-sei-dank trug ich an diesem Tag meinen Reithelm. Ich möchte nicht wissen, wie das Ganze sonst ausgegangen wäre. 🙁 Ich rappelte mich hoch, und merkte sofort dass was nicht so ganz stimmte. Mir war wahnsinnig schwindlig, und ich konnte alles nur noch verschwommen sehen. Mein Pferd stand artig in der Halle, und da sonst niemand anwesend war, lies ich ihn auch so da stehen, und hiefte mich auf die Aufsteighilfe die rechts in der Ecke stand. Ab hier war dann alles sehr verwirrend für mich. Ich weiß noch, dass ich Julia - die ich zuvor im Stall gesehen hatte - angerufen habe, dass sie bitte zur Halle kommen soll, um mir zu helfen. Als nächstes stand ich am Putzplatz; mein Pferd vor mir. Doc trug seinen Sattel. Dann stand Doc plötzlich ohne Sattel da, und im nächsten Moment hatte er von jetzt auf gleich seine Decke auf dem Rücken. Ich weiß noch, dass ich mich SEHR darüber gewundert habe. Dann fand ich mich auf der Ladeklappe meines Autos sitzend, und meine Eltern kamen mir entgegen. Ich habe sie noch gefragt, was sie denn hier zu suchen hatten. Meine Mutter meinte dann, dass ich sie angerufen habe, weil ich vom Pferd gefallen bin, und es mir nicht gut geht. Von all dem wußte ich nichts mehr. Im Nachhinein wurde mir erzählt, dass Julia kam und Doc an den Putzplatz geführt hatte, und ihn dort auch abgesattelt und versorgt hatte. Ich habe wohl über den Sturz, meine Unfähigkeit und über das Verhalten meines Pferde geschimpft wie ein Rohrspatz. Anschließen eine Miteinstellerin dreimal gefragt, ob ich etwa vom Pferd gefallen bin. Danach bin ich wohl zur Tagesordnung übergegangen und habe meine Arbeiten im Stall verrichtet, wie Futter vorbereiten, Box nachmisten, Heunetze machen, usw. Das Schlimme ist nur: Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern!!! Meine Mutter hat mich postwendend in die Klinik gefahren. Peinlicherweise hat mich die eine Schwester auch noch erkannt, und gefragt, ob ich das jetzt jeden Frühjahr bringe. Wie peinlich!!! Ich musste drei Tage im Krankenhaus verbringen - mal wieder. Mir wurde eine Braunüle gelegt, und ich bekam Infusionen. Ganz großes Kino. 🙁

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